top of page
Image by Tobias Tullius

Was ist Mentaltraining?

Mentaltraining bedeutet, die eigene mentale Stärke zu trainieren, um herausfordernde Situationen im Leben besser meistern zu können. Mentale Stärke setzt sich aus vielen verschiedenen Kompetenzen und positiven Eigenschaften wie beispielsweise Selbstvertrauen (Vertrauen in die eigene Person und Fähigkeiten), Selbstwirksamkeit (Überzeugung, Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können), Resilienz (Belastungen aushalten), positive Fehlerkultur (aus Fehlern lernen) oder Gelassenheit (sich in stressigen Zeiten nicht aus der Ruhe bringen lassen).​​​​

Mentale Stärke

Mental starke Menschen sind offen für Neues, haben einen hohe Motivation, kennen ihre Bedürfnisse und können diese kommunizieren, sind belastbar, wollen es nicht jedem Menschen recht machen, lassen Veränderungen zu, kennen ihre Stärken und schätzen ihre Schwächen, sind ehrgeizig, behalten auch in schwierigen Zeiten das Ziel im Auge, haben Vertrauen in die Zukunft und wissen, dass Herausforderungen das persönliche Wachstum fördert. 
 

Dies sind nur einige tolle Eigenschaften, die mental starke Menschen besitzen. Mentale Stärke stellt somit eine umfassende und wichtige Schlüsselkompetenz dar, die persönlich, in der Familie, bei Hobbys oder im Beruf zur Geltung kommt. Mentaltraining hat das Ziel, diese sozialen und emotionalen Kompetenzen zu stärken und das persönliche Wohlbefinden zu steigern.

Mentaltraining hat das Ziel,
emotionale und soziale Kompetenzen zu stärken
und das persönliche Wohlbefinden zu steigern.

Wie funktioniert Mentaltraining?

Im Laufe unseres Lebens haben sich bestimmte Verhaltensweisen und Denkmuster gefestigt. Diese laufen größtenteils automatisch ab und wir haben wenig Bewusstheit darüber. Ein Ziel des Mentaltrainings ist, Unbewusstes auf die bewusste Ebene zu heben, um so damit systematisch und gezielt arbeiten zu können.

Eine tolle Eigenschaft unseres Gehirns ist, dass sich Synapsen, Nervenzellen sowie ganze Hinrareale strukturell als auch funktionell verändern können. Diese Funktion nennt sich Neuroplastizität und bildet die Basis eines jeden Lernvorgangs. Diese neuronale Plastizität unseres Gehirns machen wir uns beim Mentaltraining zu nutze. Neue Verhaltensweisen und Denkmuster entstehen indem die alten ersetzt werden. Das bedeutet, das neue neuronale Verbindungen zwischen den Synapsen erst geschaffen und dann durch ständiges Wiederholen gefestigt werden. Mit der Zeit gelingt es so, neue Gedankenmuster zu generieren. Wie auch beim Muskelaufbau müssen diese neuen Gedankengänge trainiert werden. Damit dies gut gelingen kann, wird auf die neuesten Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften zurückgegriffen.

Durch neue Gedankengänge werden neue neuronale Verbindungen im Gehirn geschaffen. Diese neuronalen Verbindungen zwischen den Synapsen müssen - wie auch beim Muskelaufbau - trainiert werden.

Welche Methoden kommen zum Einsatz?

Im Mentaltraining werden Gedanken und Gefühle gezielt, systematisch und bewusst eingesetzt und damit gearbeitet. Dabei wird auf unterschiedliche wirksame Methoden aus verschiedenen Fachdisziplinen zurückgegriffen (z.B. Imagination, Affirmationen & Afformationen, Entspannungstechniken). Zahlreiche Methoden stützen sich auf Untersuchungen durch Biofeedback- oder Neurofeedback-Methoden, wie beispielsweise durch das EEG. Beim Mentaltraining wird ein ganzheitlicher, ressourcen- sowie zielorientierter Ansatz verfolgt.

 

Mit Ganzheitlichkeit wird die Verbindung zwischen Körper und Geist verstanden (body-mind connection). Das bedeutet, dass sich unser körperliches Wohlbefinden auf unser geistiges Wohlbefinden auswirkt - und umgekehrt. Es ist kein Geheimnis, dass unser Ernährungsverhalten und körperliche Betätigung unsere psychische Gesundheit positiv oder negativ beeinflussen. Genauso haben auch unsere Gedanken, Gefühle und Einstellungen positiv oder negative Auswirkungen auf unseren Körper (siehe z.B. Psychosomatik). Diese komplexe Beziehung zwischen Körper und Geist machen wir uns im Mentaltraining zu nutze.

 

Ressourcenorientierung beinhaltet die grundlegende Auffassung, dass jeder Mensch über bestimmte Ressourcen verfügt und diese weiterentwickelt werden können, um so eine Verbesserung der Lebensgestaltung zu erreichen. Sind Menschen psychisch belastet, sind diese Ressourcen oft schwer zugänglich oder gar nicht bewusst. Gemeinsam arbeiten wir daran, die eigenen Ressourcen herauszufinden, zu stärken und weiterzuentwickeln. Dadurch werden unter anderem die Selbstwirksamkeit (Überzeugung, Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu könnenund das Selbstvertrauen (Vertrauen in die eigene Person und Fähigkeiten) gestärkt, was zu einer erhöhten mentalen Stärke führt.

Zielorientierung bedeutet, dass keine Probleme oder Defizite der Vergangenheit aufgearbeitet werden (Abgrenzung zur Psychotherapie) sondern der Fokus auf der Zukunft und ihren unendlichen Möglichkeiten liegt. Wir beschäftigen uns daher mit deinen Stärken, Wünschen und Zielen, damit du neue Motivation generierst und voller Vorfreude auf das, was dich erwarten wird, in die Zukunft blicken kannst.

Wirksame Methoden und Techniken, mit denen ich arbeite, sind zum Beispiel:​​​

  • Autogenes Training

  • Emotional Power Tapping

  • Meditation

  • Progressive Muskelrelaxion

  • Atemtechniken

  • Micro-Habits

  • Autosuggestion

  • Soziogramm

  • Werte-Arbeit

  • Glaubenssätze

  • Imagination

  • Visualisierung

  • Affirmationen

  • Afformationen

  • Ankern

Mentaltraining arbeitet mit dem bewussten und gezielten Einsatz von Gefühlen und Gedanken.

Was ist Neuromentaltraining?

Neuromentaltraining verbindet klassisches Mentaltraining mit den neuesten Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften (Gehinforschung). Seit den 1970er Jahren, besonders aber seit dem Einzug von bildgebenden Verfahren (z.B. Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Positronenemissionstomographie (FDG-PET), Szintigraphie des Gehirns (DaTSCAN™)) in die Medizin, wurden in den Neurowissenschaften viele neue, höchst interessante Erkenntnisse gewonnen, die beim Training der mentalen Stärken genutzt werden. Das Wissen darum, welchen Einfluss unsere Gedanken und Gefühle auf unseren Körper haben, aber auch wie das Lernen von neuen Verhaltensweisen (Verändern von schlechten Gewohnheiten) oder Ändern von Denkmustern (negatives Gedankenkreisen) neurologisch funktioniert und wie all das bewusst beeinflusst und somit verändert werden kann, sind die große Stärke von Neuromentaltraining.

Die große Stärke von Neuromentaltraining sind die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gehirnforschung darüber, welchen Einfluss Gedanken und Gefühle auf unseren Körper haben und wie das Lernen von neuen Verhaltensweisen und Denkmustern funktionieren.

Was ist Mentalcoaching?

Als Mentalcoaching wird der Prozess an sich bezeichnet, wenn wir in einer Sitzung zusammenarbeiten. Dabei begleite ich dich als Coach und wir klären deinen aktuellen Ist-Zustand und erarbeiten konkrete Ziele, Lösungswege sowie Strategien um den gewünschten Soll-Zustand zu erreichen. Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Methoden (siehe Abschnitt Methoden) und ich zeige dir verschiedene Techniken, die du selbständig durchführen kannst, um so deine mentale Stärke zu trainieren.

Wie der Coaching-Prozess im Detail aussieht, erfährst du hier

Im Coaching-Prozess klären wir Ist- und Soll-Zustand und erarbeiten konkrete Ziele, Lösungswege und Strategien.

Wirksamkeit von Mentaltraining

Mentaltraining kommt ursprünglich aus der Sportpsychologie und wurde als Trainingsmethode zur Optimierung von sportlichen Bewegungsabläufen entwickelt. Aufgrund seiner Vielseitigkeit wurden schnell weitere Disziplinen darauf aufmerksam, wie z.B. die klinische Psychologie. Neben dem Sport kommt Mentaltraining heute in fast allen Lebensbereichen zum Einsatz, wie beispielsweise in der Persönlichkeitsentwicklung (Leistungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit, Empowerment, Stressmanagement, Ängste), Schule (Prüfungssituationen, Konzentrationsfähigkeit), Unternehmen (Führungskräfteschulung, Konfliktmanagement, Umgang mit Leistungsdruck) oder Rehabilitation (mentales Bewegungstraining, Lebensstil-Änderung).

Da mentales Training aus dem Sportbereich stammt, gibt es hierzu die meisten Wirksamkeitsstudien (z.B. Murphy, 1994;
Munzert, 2001; Hinshaw, 1991; Grouios, 1992). Dabei hat sich als methodische Vorgangsweise zur Untersuchung der Wirksamkeit das folgende Vier-Gruppen-Messwiederholungsparadigma durchgesetzt: Gruppe 1 (Kontrollgruppe): Kein Training; Gruppe 2: Mentales Training; Gruppe 3: Praktisches Training; Gruppe 4: mentales und praktisches Training im Wechsel. Aber auch andere Bereiche haben sich mit der Wirksamkeit beschäftigt, wie zum Beispiel die Psychiatrie (Köck, 2019) sowie die Rehabilitation (Mayer, Bohn & Görlich, 2005; Nelles, 2018). 

Mentaltraining kommt ursprünglich aus der Sportpsychologie und wurde als Trainingsmethode zur Optimierung sportlicher Bewegungsabläufe entwickelt.

Theorieansätze zur Erklärung der Wirkmechanismen

Dual-Code-Theorie nach Paivio

Unser Gehirn kann Informationen auf zwei Arten speichern: als Wörter oder als Bilder. Beim Mentaltraining wollen wir beide Arten von Informationen nutzen. Das ist wichtig, weil wir uns dann besser daran erinnern können, wenn wir die Informationen später benötigen. Die beiden Arten der Speicherung sind unabhängig voneinander, weshalb es wahrscheinlicher ist, dass wir uns an die Informationen erinnern können, wenn wir beide Arten nutzen.

Bioinformational Theory nach Lang

Bilder sind nicht nur etwas, das wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, sondern sie haben auch immer eine Bedeutung. Diese Bedeutungen können in drei Kategorien von Aussagen unterteilt werden: Stimulus (etwas, das in der Umgebung geschieht), Reaktion (unsere Handlungen in Bezug auf den Stimulus) und Interpretation (unsere Gedanken und Meinungen darüber). Beim Mentaltraining stärken wir die Verknüpfung zwischen dem Stimulus und unserer Reaktion darauf.

Triple-Code-Theorie nach Ahsen

Durch Mentaltraining werden drei wichtige Leistungskomponenten beeinflusst:

  • Vorstellung: Das innere Bild von allen Wahrnehmungen, die mit einer Handlungsausführung zusammenhängen.

  • Körperliche Reaktion: Eine Veränderung der psychophysiologischen Faktoren durch die Vorstellung.

  • Bedeutung der Vorstellung: Persönlichen Erfahrungen führen zu interpersonell unterschiedlichen Repräsentationen bei gleichen Instruktionen. Diese Bedeutungskomponente wird oft in anderen Theorien vernachlässigt.

 

Selbstwirksamkeit nach Bandura 

Mentaltraining steigert die Erwartung an den eigenen Erfolg und somit die Selbstwirksamkeit. Dies verbessert wiederum die  
tatsächliche Leistungsfähigkeit.
 

Neuronale Plastizität

Unser Gehirn besitzt die Fähigkeit, sich an neue Anforderungen der Umwelt sowie an interne Prozesse immer wieder neu anzupassen - unabhängig vom Lebensalter. Beim Mentaltraining werden bewusst neue Gedankengänge erzeugt und geübt. Dadurch verändert sich die Qualität und Architektur unseres Neuronennetzwerkes, indem neue Verbindungen geschaffen und gestärkt werden.

Kognitive, psychologische sowie neurophysiologische Theorien liefern Erklärungsansätze zu den Wirkmechanismen von Mentaltraining.

Literatur

bottom of page